Führung durch die Gedenkstätte KZ Osthofen

Das Konzentrationslager Osthofen - wenige Kilometer nördlich von Worms - war das erste KZ des ehemaligen Volksstaates Hessen, zu dem damals die Provinzen Oberhessen, Starkenburg und Rheinhessen gehörten. Von März 1933 bis Juli 1934 wurden in Osthofen politische Gegner der NSDAP aus den Reihen der Gewerkschaften, KPD, SPD sowie Angehörige des katholischen Zentrums, Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas und andere missliebige Personen ohne richterliche Verfügung inhaftiert. Hier begannen Unmenschlichkeit und Barbarei, hier wurde in kleinem Maßstab sichtbar, wie Menschen von den Nazis entwürdigt, gequält und misshandelt wurden. Das schreckliche Ende war nicht ohne Anfang – einer davon lag in Osthofen.
Nach der Führung durch ein Mitglied der Gedenkstätte gab es Gelegenheit, die Dauerausstellung über das KZ Osthofen zu besuchen: Informationen über die Häftlinge, die Lagerleitung und Wachmannschaften, den Häftlingsalltag und das Lager für verschärften Arrest werden ergänzt durch die Biographien des wohl bekanntesten Häftlings, Carlo Mierendorff, und der berühmten Schriftstellerin Anna Seghers, die dem KZ in ihrem Buch „Das siebte Kreuz“ ein literarisches Denkmal setzte. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind Verfolgung und Widerstand in der NS-Zeit in der Region sowie das SS-Sonderlager/KZ Hinzert.
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