NEONAZIS
Bereits 2003 Anfang Juni wurden Gräber im Alsbacher Judenfriedhof beschädigt und geschändet: Am Freitag, 5. Juni 2004 besuchte Dr. Fritz Kilthau, der Vorsitzende des Vereins“Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge“ mit Dr. Jeffrey und Michael Shaman, Nachfahren der jüdischen Zwingenberger Familie Wachenheimer, die Gräber ihrer Vorfahren; hierbei entdeckten sie auf sieben Grabsteinen frische Hakenkreuze. Zwei Grabsteine waren mutwillig zerstört und umgeworfen – wie die Polizei feststellte, waren die Bruchstellen frisch. Kilthau war in den Tagen vorher mehrmals auf dem Friedhof, um Fotos für eine neue Broschüre zu machen; zu dieser Zeit waren die Gräber noch unversehrt.
Die Polizei nahm den Tatbestand auf und ermittelte – wie im aktuellen Fall - wegen Sachbeschädigung und Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen.
Schon wieder: Die "Frankfurter Rundschau" berichtete am Samstag, 5. August 2004:
"Jüdischer Friedhof beschmiert
Alsbach-Hähnlein - Auf dem jüdischen Friedhof in Alsbach-Hähnlein haben Unbekannte in roter Farbe zwei Informationstafeln aus Plexiglas und die Trägersäulen des Eingangsdachs mit antisemitischen Schmierereien besprüht. Laut Polizei ist die Tat am Freitag geschehen. Hinweise nimmt das Polizeipräsidium Südhessen entgegen unter 06151/9693030".
Erfreulicherweise wurden die Schmierereien sofort von der Gemeindeverwaltung ALsbach-Hähnlein entfernt. Die letzten Schändungen des jüdischen Friedhofs in Alsbach-Hähnlein waren erst Ende Juni 2004.
SCHON WIEDER SCHÄNDUNG DES ALSBACHER JUDENFRIEDHOFS!
Wie die Frankfurter Rundschau vom 19. Juli 2005 berichtete, wurde am Samstag, 16. Juli, die Aussenmauer des Friedhofs neben dem Eingang mit einem Hakenkreuz und dem Schriftzug "Auschwitz" beschmiert. Auch die drei Informationstafeln am Eingang wurden mit Farbe durchkreuzt. Laut Polizeibericht müsse die Tatzeit zwischen 16 und 19:30 Uhr liegen. Dass dies kein „Dummerjungenstreich“ war, wie leider so oft bei ähnlichen Delikten leichtfertig angegeben wird, zeigte sich darin, dass zusätzlich der massive Wegweiser mit der Inschrift "Jüdischer Friedhof" an der B3 mit seinem Betonfundament umgerissen wurde und dort im Gras lag.
Mittlerweile ist die Mauer neu gestrichen und der Wegweiser wieder errichtet.
DIE HAKENKREUZSCHMIEREREIEN HÖREN NICHT AUF ....
Der Bergsträßer Anzeiger meldete am 17. August 2005:
"SCHMIEREREIEN AM FINANZAMT
Das Finanzamt Bensheim ist seit mehreren Tagen nächtliches Ziel Unbekannter, die Hakenkreuze und andere rechtsextreme Symbole aufsprühen. Der Sachschaden beläuft sich bereits auf mehrere hundert Euro. Das Hessische Immobilienmanagement, Eigentümerin des Grundstücks, stellt klar, dass es derartige Graffiti nicht als "dumme Streiche" abtut.
Wer Hakenkreuze an fremde Hauswände und Garagentore sprühe, könne sich nicht darauf verlassen, dass dies ohne Folgen bleibt. Das Immobilienmanagement hat bereits Anzeige wegen Sachbeschädigung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole erstattet."
Bereits am 17. August waren die besprühten Schilder ausgetauscht; nur auf einem Garagentor war noch ein großes Hakenkreuz zu sehen.
ERNEUTE SCHMIEREREIEN AM ALSBACHER JUDENFRIEDHOF
Nachdem Mitte Juli 2005 die Außenmauer des jüdischen Friedhofs in Alsbach mit Hakenkreuz und dem Schriftzug "Ausschwitz" beschmiert und das Hinweisschild an der B3 umgetreten worden waren (Bilder siehe unten), wurde der Eingangsbereich am Montag, 6. September 2005 erneut besudelt. Mauern und Hinweisschilder wurden mit "Heil Hitler", Hakenkreuze und SS-Runen beschmiert. Vergleicht man die Bilder der Schmierereien auf den Hinweistafeln von jetzt und Mitte Juli, fällt auf, dass die Farbe identisch zu sein scheint. Dies könnte darauf hindeuten, dass der/die Täter identisch sind.
Die Frankfurter Rundschau meldet, dass außer den jetzigen Schändungen und denen Mitte Juli 2005 sowie Juni 2004 eine weitere bereits im April dieses Jahres erfolgte. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat für Hinweise zur Ermittlung des Täters/der Täter eine Belohnung von 3000 € ausgesetzt. Hinweise an die Polizei unter 06151/9690.
Mittwoch, 27. Juni 2006 - Teilnehmer einer Lehrerfortbildung des Staatsarchivs Darmstadt besuchen unter Leitung von Dr. Harmut Heinemann den jüdischen Friedhof in Alsbach. Geschockt stehen sie vor dem Eingang - die Informationstafeln und eine Wand sind in roter Farbe mit Hakenkreuz, "SS"-Rune, "Heil" und "Juden raus" beschmiert. Auch das Schloss an der Eingangstür ist mit roter Farbe zugeschmiert.
Am Freitag, 29. Juni 2006, sind die üblen neonazistischen Machenschaften glücklicherweise schon wieder entfernt. Allerdings finden sich an der Mauer entlang des Weges vom Eingang des Judenfriedhofs zur Bundestraße 3 noch etliche - zum Teil wohl ältere - Schmierereien: Diverse Hakenkreuze, SS-Zeichen und die Sprüche "Judensau" und "Juden raus".
Der Bergsträßer Anzeiger schreibt am 10. Februar 2007:
Rechtsradikaler Täter gefasst
Alsbach. Die Polizei hat jetzt eine Serie von Straftaten mit rechtsradikalem Hintergrund aufgeklärt, die im Jahr 2004 begann und bis Ende 2006 anhielt. Ein 44-jähriger Familienvater aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg hat nach Mitteilung der Polizei von gestern insgesamt 33 Straftaten gestanden. Neben vier Hakenkreuzschmierereien am jüdischen Friedhof in Alsbach hatte er es besonders auf ein jüdisches Ehepaar abgesehen. Bei 29 Gelegenheiten beleidigte er die Geschädigten oder zerstörte deren Eigentum. Weiter schickte er ihnen unflätige Briefe oder übelste Pornografie ins Haus, die stets mit Nazisymbolen oder -parolen "angereichert" waren. Der Mann wurde nach umfangreichen Ermittlungen festgenommen, die Wohnung durchsucht. Tatmittel sowie DNA und Fingerabdrücke vervollständigen die Beweisführung. z
Bergsträßer Anzeiger
10. Februar 2007
VIELE WEITERE INFORMATIONEN ÜBER DIE AKTIVITÄTEN NEONAZISTISTISCHER GRUPPEN IN UNSEREM UMFELD ERHALTEN SIE UNTER Initiative gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Kreis Bergstraße