Auf den Spuren des jüdischen Worms
Auf den Spuren des ehemaligen jüdischen Worms
Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge lädt zur Führung in die Synagoge, ins Frauenbad, durch das Jüdische Museum und über den jüdischen Friedhof ein
Die jüdische Gemeinde in Worms spielte besonders im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine bedeutende Rolle: Zum einen war sie ein bedeutendes Zentrum jüdischer Kultur und Gelehrsamkeit, zum anderen trug sie durch ihre Handelsbeziehungen entscheidend zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Worms bei. Wie in anderen Städten ist die Geschichte der Juden in Worms leider auch von frühester Zeit an durch Verfolgung (hauptsächlich 1096 und 1349), mehrmalige Vertreibung und schließlich durch die Auslöschung der Gemeinde durch die Nationalsozialisten geprägt.
Einige Orte in Worms erinnern noch heute an die hervorragende Bedeutung jüdischen Lebens in Worms:
- Die erste aus Stein errichtete Synagoge wurde 1034 gebaut. Zeitgleich mit der Errichtung des romanischen Doms erfolgte 1174/1175 ein Synagogenneubau durch Handwerker der Dombauhütte. Diese sogenannte Männersynagoge wurde 1212/1213 um einen frühgotischen Saal für die Frauen erweitert. 1624 wurde ein kleines Lehrhaus angebaut, die sog. Raschi-Kapelle. Mit dieser Bezeichnung erinnert man an einen der bedeutendsten Gelehrten des abendländischen Judentums, den berühmten Rabbi Salomon ben Issak, genannt Raschi, der um 1060 in Worms studierte. Die Synagoge wurde im Novemberpogrom 1938 von den Nationalsozialisten niedergebrannt und anschließend abgerissen. Teilweise mit Originalbauteilen wiederaufgebaut wurde die heutige Synagoge 1961 neu eingeweiht. In ihr werden seitdem wieder Gottesdienste abgehalten.
- Neben der Synagoge wurde bereits 1185/1186 ein unterirdisches Frauenbad, die sog. Mikwe errichtet, dessen Grundwasser zur rituellen Reinigung Verwendung fand.
- Im Jüdischen Museum neben der Synagoge, dem sog. Raschi-Haus, werden Schwerpunkte jüdischen Lebens und die Geschichte der Wormser Juden anhand vieler Dokumente und Dioramen dargestellt.
- Im ehemaligen Judenviertel, der parallel zur Stadtmauer verlaufenden Großen Judengasse und der nach Süden abzweigenden Hinteren Judengasse mit ihren typischen mehrgeschossigen Häusern, wohnten seit dem späten 10. Jahrhundert in sehr beengten Verhältnissen die Wormser Juden.
- Auf dem jüdischen Friedhof, dem „Heiligen Sand“, stammt der älteste noch lesbare Grabstein aus dem Jahr 1076 – somit ist der Wormser Judenfriedhof der älteste erhaltene jüdische Friedhof Europas. Zahlreiche namhafte jüdische Gelehrte sind hier begraben; noch heute besuchen viele Juden beispielsweise die Grabstätten von Rabbi Meir von Rothenburg (gest. 1293) und Alexander ben Salomon Wimpfen (gest. 1307).
Der Verein „Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge“ lädt am Sonntag, 15. September 2019, zu einer Führung zu den oben genannten Zeugnissen jüdischer Kultur in Worms ein (Synagoge, Mikwe, Raschi-Haus, jüdisches Viertel und jüdischer Friedhof). Die Besucher treffen sich um 13:00 Uhr am Parkplatz der Zwingenberger Melibokushalle, um von dort mit privaten PKW nach Worms zu fahren. Die Führung beginnt um 14:00 Uhr an der Synagoge mit der Gästeführerin Frau Carla Bemsch. Die Führung dauert etwa 2 Stunden. Da die Teilnehmeranzahl begrenzt ist, wird um Anmeldung unter Tel. 06251-76153 gebeten. Eine Spende der Teilnehmer ist willkommen.
i Auf den Spuren des Jüdischen Worms
Führung in die Synagoge, ins Frauenbad, durch das Jüdische Museum und über den jüdischen Friedhof
Sonntag, 15. September 2019
Abfahrt mit Privat-PKW um 13:00 Uhr vom Melibokus-Parkplatz Zwingenberg
Beginn der Führung um 14:00 Uhr vor der Synagoge
Dauer der Führung etwa 2 Stunden
Eine Anmeldung unter 06251-76153 ist notwendig
Veranstalter: Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge e.V.
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