Holocaust-Gedenktag 27. Januar 2025
Zum Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust erinnern der Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge sowie die Evangelische und Katholische Kirchengemeinde Zwingenberg mit einer gemeinsamen Veranstaltung an das Warschauer Ghetto. Im Oktober 1942 befahlen die Deutschen allen 370.00 jüdischen Warschauern den Umzug in das neu errichtete Ghetto; die meisten von ihnen wurden von den Nazis ermordet.
Die Veranstaltung findet am 27. Januar 2025 (Montag) um 19 Uhr im Saal des Alten Amtsgerichts, Obergasse 1. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Der SS-Mann und das Mädchen“, darin rekonstruiert der Hamburger Filmemacher Tilmann Bünz die Lebenswege zweier Personen, die sich nie begegnet sind: der SS-Mann Josef Blösche und Krystyna Budnicka, ein jüdisches Mädchen aus dem Warschauer Ghetto. Das hat ihr vermutlich das Leben gerettet. Denn SS-Unterscharführer Blösche jagte Menschen auch ohne Befehl, als sich die elfjährige Krystyna ein paar Meter unter ihm in der Erde versteckte.
Bünz interviewte Krystyna Budnicka, inzwischen 93, in Warschau: Sie berichtete, wie sie ihre Kindheit zwischen Kellerversteck und Kanalisation verbrachte und als einzige ihrer achtköpfigen jüdischen Familie überlebte. Und der Journalist begab sich auf die Spur von Josef Blösche, dessen Gesicht die halbe Welt von dem Foto (s. oben) kennt: Er ging der Stasi der DDR ins Netz, nachdem er 20 Jahre unerkannt in Thüringen als guter Arbeiter und fürsorglicher Familienvater gelebt hatte.
Im Anschluss an den 15-minutigen Film sprechen Tilmann Bünz und Ulrike Jaspers, 2. Vorsitzende des Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge, über die Recherchen zu diesem Film. Und sie informieren über das Warschauer Ghetto und den Aufstand am 19. April 1943. Anschließend ist Zeit für Fragen und Gespräche.
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