Kulinarische Reise nach Indien

Indische Currys, Feigen-Bulgur und Orangen-Dattel-Salat
Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge kocht wieder mit den Ferienspielkindern

Warum essen die Menschen in anderen Teilen unserer Erde nicht die gleichen Nahrungsmittel wie wir? Warum werden dort Speisen anders zubereitet? Was sind deren typische Koch- und Essgewohnheiten? Diesen Fragen will der Verein „Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge“ am Dienstag, 24. Juni 2008 ab 15:00 Uhr mit den Kindern und Jugendlichen nachgehen, bevor man gemeinsam zu einer „Kulinarischen Reise nach Indien“ aufbricht. Neugierig auf fremde Kulturen zu machen – dies ist das Anliegen des Vereins bei den Zwingenberger Ferienspielen. Bereits in den letzten Jahren waren die Ferienspielkinder mit großem Eifer beim „Kochen wie im Orient“ und der „Kulinarischen Reise rund ums Mittelmeer“ dabei.

Dieses Jahr wurden viele südosteuropäische, orientalische und indische Rezepte ausprobiert, ob sie geeignet sind für das Kochen mit den Ferienspielkindern. Sie sollten nicht zu kompliziert sein, das Zubereiten nicht zu lange dauern, aber trotzdem typisch für das jeweilige Land sein. Schließlich wurden schmackhafte Speisen ausgewählt, die sich auf den Speisezetteln einiger Länder auf dem Weg nach Indien finden: Begonnen wird mit einem leckeren griechischen Thunfischsalat gefolgt von Feigen-Bulgur aus der Türkei, einem pikanten Pistazien-Orangen-Rosinen-Salat aus dem Iran und einem afghanischen Kichererbsensalat. Zwei original indische Currys mit Basmati-Reis werden als Hauptspeisen gereicht. Das internationale Buffet findet seinen Abschluss in indischen Nachspeisen und einem iranischen Orangen-Dattel-Salat.
Zum Probieren der selbst gefertigten Speisen sind ab 18 Uhr auch die Eltern und Geschwister der Ferienspielkinder eingeladen - und damit man die Rezepte nochmals in Ruhe zu Hause nachlesen kann und vielleicht auch noch mal mit den Eltern, Geschwistern und Freund(inn)en nachkocht, erhält jede(r) Teilnehmer(in) des Kochkurses ein kleines Rezeptbuch mit allen Rezepten.

i „Kulinarische Reise nach Indien“
Ferienspielbeitrag des Vereins „Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge e.V.“
Dienstag, 24. Juni 2008, 15:00 Uhr; Essen 18:00 Uhr
Katholisches Pfarrzentrum, Heidelberger Str. 18, Zwingenberg
Verbindliche Anmeldung bei der Stadt Zwingenberg (Herr Jander, Erdgeschoss Zimmer 1) möglichst bis 22. Mai 2008 erforderlich

Artikel des Bergsträßer Anzeiger vom 26. Juni 2008

Ferienspiele: Kochkurs beim Synagogenverein
Schmackhaftes aus fremden Kochbüchern

Zwingenberg. Pfarrer Dr. Christoph Klock schnippelte mit Engelsgeduld kleine Orangen und Datteln in mundgerechte Stücke. Und er zeigte seinen freiwilligen Helfern, wie man das süße Obst am geschicktesten von der weißen Haut befreit: "Jeder von uns macht die angenehmen und die unangenehmen Arbeiten", ließ er keine Ausrede gelten.
Clara und Alisia weinten am Tisch nebenan bitterliche Tränen: Auslöser für den ungebremsten Tränenfluss war ein ganzer Berg Zwiebeln. Den hatten die tapferen Mädchen nämlich gerade verarbeitet und dabei keine Minute ans Aufgeben gedacht, obwohl: "Eine Taucherbrille wäre gut gewesen", seufzten die beiden Achtjährigen und widmeten sich wieder ihrem ungehemmten Tränenfluss.
Dr. Fritz Kilthau behielt währenddessen den Überblick über die Crew der kleinen und großen Hobbyköche und schaute mal beim Bruzzeln von Hackfleisch und Kichererbsen in der Küche, mal bei den Vorbereitungen an den Arbeitstischen nach dem rechten. Ein verführerischer Duft nach geheimnisvollen, fremden Gewürzen und Kräutern zog am Dienstag durch das katholische Pfarrzentrum.
Der Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge hatte die Ferienspielkinder zu einer kulinarischen Reise nach Indien eingeladen, die über Griechenland, die Türkei, Bulgarien, den Iran, nach Afghanistan bis zum Zielland führte.
Leider banden sich dieses Mal aufgrund des frühen Ferientermins weniger Kinder die Kochschürze um, als bei den vorangegangenen Kochkursen. Äußerst schade, angesichts der wohl schmeckenden Gerichte und der starken Unterstützung durch die Mitglieder des Arbeitskreises, einigen Eltern, der Karl-Kübel-Stiftung in Bensheim und der kreativen Mithilfe von Rosemarie Becker.

Unbekannte Leckereien
Zwölf exotische Gerichte, von der Vorspeise bis zum Dessert, hatte der Arbeitskreis zu einem kleinen Kochbuch gebunden, und jeder Teilnehmer erhielt sein ganz persönliches Exemplar. Zunächst aber mussten all die vielen unbekannten Leckereien vorbereitet und gekocht werden, und die Kinder mussten mit Hand anlegen. Dr. Kilthau hatte viele Rezepte aus dem Internet heraus gesucht, andere kannte er von seinen Reisen nach England, wo es viele indische Restaurants gibt.
Ein original Kheema Curry, ein Hackfleisch-Gemüse-Curry mit frischem Ingwer, Peperoni, Nelken, Zimt, Pfefferkörner und Garam Masala (indische Gewürzmischung), hatte ihm ein befreundetes indisches Ehepaar aus Heppenheim verraten. Den Einkauf der Zutaten für vierzig Personen hat er dann kurz zuvor auch noch erledigt, denn: "alles muss ganz frisch sein". Los ging die kulinarische Reise nach Indien auf zwei "fliegenden" Teppichen, auf denen die Kinder eng zusammen rückten.
Die Zwingenberger mit Nesthäkchen Lorenz, sechs Jahre alt, erfuhren zwischen Hauptgang und Nachtisch viel Interessantes über das fremde Land. Etwa, dass man dort kein Schweinefleisch ist, oder dass der Elefant das Lieblingstier der Inder ist.
Bis zu vier Tonnen schwer werden die Dickhäuter, die schwer schuften müssen, täglich nur vier Stunden Schlaf brauchen und mit ihrem Rüssel zehn Liter Wasser aufsaugen. Wenn der Elefant mit den Füßen trampelt, erzählte Rosemarie Becker, dann hören das andere Tiere bis zu fünfzig Kilometer weit. Und wenn ein Elefant sechzig Jahre alt ist, dann geht er in Pension.
Festmahl mit den Eltern
Als die Eltern und Geschwister der Hobbyköche nach dreistündiger Küchenarbeit zum Festmahl eintrafen, wurden sie so begrüßt, wie man in Indien Freunde willkommen heißt: Mit selbst gebastelten bunten Girlanden aus Krepppapier, und vor dem Eingang standen Schalen, gefüllt mit Wasser und Blumen.
Mandalas als Tischsets
Mystische Kreis- und Vieleckbilder, so genannte Mandalas, hatten die Kinder als Tischsets aufgelegt. Bei einem privaten Besuch eines Filmfestes hatte Rosemarie Becker indische Holzstempel eingekauft. Jedes Mädchen und jeder Junge durfte sich sein Lieblingsmotiv auf den Handrücken stempeln. gs

Bergsträßer Anzeiger
26. Juni 2008

Bulgursalat und indischer Pudding
Zwingenberg. Hier ein Auszug aus dem Kochbuch des Arbeitskreises Zwingenberger Synagoge e.V. für die Ferienspielkinder. Alle Gerichte wurden von den Kindern selbst gekocht: Als Vorspeise gab es Thunfischsalat mit Oliven aus Griechenland, dann Schafskäse-Tomaten-Creme aus Bulgarien, ein Feigen-Bulgur, gefüllte Weinblätter und dicke Bohnen in Tomatensoße aus der Türkei.
Der Pistazien-Orangen-Rosinen-Bulgursalat wird im Iran gegessen, der Kichererbsensalat in Afghanistan.
Als Hauptspeisen wurden aufgetischt Kheema Curry, Tethi Kori (Eier-Curry), indischer Karottensalat, Basmati-Reis nach original indischem Rezept, und zum Nachtisch gab es indischen Mango-Joghurt, indischen Grießpudding und Orangen-Dattel-Salat aus dem Iran. gs

Bergsträßer Anzeiger
26. Juni 2008
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