Ferienspiele 2007
Fool und Gazpacho
Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge kocht wieder mit den Ferienspielkindern
Neugierig auf fremde Kulturen zu machen – dies ist das Anliegen des Vereins „Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge“ bei den Zwingenberger Ferienspielen. Bereits im letzten Jahr waren die Ferienspielkinder mit großem Eifer beim „Kochen wie im Orient“ dabei, dieses Jahr lädt der Verein ein zu einer „Kulinarischen Reise rund ums Mittelmeer“.
Viele spanische, nordafrikanische, ägyptische, orientalische, türkische, griechische und italienische Rezepte wurden ausprobiert, ob sie geeignet sind für das Kochen mit den Ferienspielkindern – sie sollten nicht zu kompliziert sein, das Zubereiten nicht zu lange dauern, aber trotzdem typisch für das jeweilige Land sein. Spanien wird mit Gazpacho, einer kalten Tomaten-Paprika-Knoblauch-Suppe, vertreten sein, Nordafrika natürlich mit Couscous, Ägypten mit Fool (einem pikanten Dicke-Bohnen-Salat), die Türkei mit „Sigara Bürek“ (einer mit Schafskäse und Minze gefüllten Mini-Blätterteig-Rolle), Griechenland mit einer fleischigen Räuberpastete und Italien mit Caprese (Tomaten, Mozarella und Basilikum).
Insgesamt mehr als zwölf Speisen werden die Ferienspielkinder zu einem leckeren Buffet zusammenstellen; zum Probieren sind ab 18 Uhr auch die Eltern und Geschwister eingeladen. Jeder Teilnehmer des Kochkurses erhält wie im letzten Jahr wieder ein kleines Rezeptbuch mit allen Rezepten, damit man die Rezepte nochmals in Ruhe zu Hause nachlesen und vielleicht mit dem Nachkochen auch die Eltern, Geschwister und Freund(inn)e(n) überraschen kann.
i „Kulinarische Reise rund ums Mittelmeer“
Ferienspielbeitrag des Vereins „Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge e.V.“
Dienstag, 10. Juli, 15:00 Uhr; Essen 18:00 Uhr
Katholisches Pfarrzentrum, Heidelberger Str. 18, Zwingenberg
Verbindliche Anmeldung bei der Stadt Zwingenberg (Herr Jander, Erdgeschoss Zimmer 1) erforderlich
Artikel des Bergsträßer Anzeiger vom 14. Juli 2007
Kleine Topfgucker mit internationalem Geschmack
FERIENSPIELE: Der Arbeitskreis Synagoge lud zur kulinarischen Reise rund ums Mittelmeer
Zwingenberg. Ferienspielkinder mit tränenden Augen, denen das Wasser im Mund zusammenläuft: Kollektive Begeisterung herrschte beim Zwiebeln Hacken, Koriander Mahlen und Ingwer Schneiden. Im Rahmen der Ferienspiele hatte der Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge am Dienstag zu einer kulinarischen Reise rund ums Mittelmeer eingeladen.
Rund 30 kleine Köche zauberten ein internationales Menü mit exotischem Flair und viel Geschmack. Nach dem orientalischen Kochstudio im letzten Jahr orientierten sich die Hilfsköche um Vorsitzenden Dr. Fritz Kilthau diesmal mehr in Richtung Süden: Spanien, Italien und Griechenland, aber auch Tunesien und die Türkei waren die Länder, die von den Kindern mit allen Sinnen erforscht wurden.
Alle Gerichte waren einfach, aber typisch, unkompliziert, aber ziemlich raffiniert. "So langsam krieg' ich Hunger", meinte ein Nachwuchskoch, als er den griechischen Räubertopf zum Backofen brachte. Das katholische Pfarrzentrum glich einer professionellen Großküche. In der sah es bisweilen chaotisch aus, bei näherem Hinsehen ging aber alles geordnet zu.
13 verschiedene Gerichte wurden zu einem mediterran-orientalischen Buffet komponiert, das nach erfolgreicher Zubereitung feierlich eröffnet wurde. Ein Festschmaus für Kinder, Eltern und Geschwister, die es sich am Abend so richtig schmecken ließen.
"Gekocht wird bei uns regelmäßig. Das sind wir gewohnt", lachte Hausherr Pfarrer Dr. Christoph Klock vom Arbeitskreis, als er gerade eine fruchtig-sahnige "Torta Fresca" durchs Kochstudio balancierte. Wochenlang hatten die Veranstalter Kochbücher gewälzt und Rezepte zusammengestellt, Einkaufslisten geschrieben und den Küchenbetrieb logistisch trainiert. Eine Riesenarbeit, die die Mühe aber mehr als Wert war.
Verarbeitet wurden unter anderem viereinhalb Kilogramm Tomaten, vier Pfund Hackfleisch, anderthalb Kilo Zwiebeln und etwa 200 Oliven. Dazu wurden unter anderem 500 Gramm Kichererbsen, acht Orangen und 32 Spitzpaprika verbraucht. "Die Kinder sind mit Freude bei der Sache und beweisen Kreativität beim Anrichten der Speisen", lobte Dr. Kilthau, der mit seinen Vereinskollegen eine lange Einkaufstour absolviert hatte.
Um auch etwas über die Länder zu erfahren, aus denen die Spezialitäten stammten, hatte der Arbeitskreis Synagoge eine Landkarte mit den dazugehörigen Nationalfähnchen mitgebracht. Bei einer "Schifffahrt" lernten die Kinder eine Menge über die jeweiligen Essgewohnheiten der Bevölkerung, über Landwirtschaft und die heimischen Produkte. "Die Kinder durchs Kochen neugierig auf andere Kulturen machen und so den Horizont öffnen", umschrieb Dr. Kilthau die Küchenregatta.
Spanisch duftete die "Gazpacho", eine kalte Suppe aus Gurken und Tomaten und eine erfrischende Vorspeise. Gleich nebenan wurde ein Tomatensalat mit Weizenschrot namens "Tabbouleh" zubereitet - die frische Minze schaffte es jedoch nicht komplett in die Schale und verschwand gelegentlich in den Mündern der Feinschmecker.
Exotisch für hiesige Gaumen war der Orangen-Zwiebelsalat aus Tunesien, während die mit Walnusscreme gefüllten Paprika und die leckeren Zigarren-Börek schon eher bekannt waren. Dazu Tsaziki aus Griechenland und Couscous aus Marokko - fertig war ein ebenso verlockendes wie liebevoll angerichtetes Multikulti-Buffet nach "Zwingenberger Art".
Abends tischten die Veranstalter für über 60 Gäste auf. Beim anschließenden Probieren und Plaudern sorgte eine original Zwingenberger "Spezialität" für die passende spanische Musik: Der "schräge Rudi" Olbrich stimmte spontan ein Mittelmeer-Medley an. Jeder Teilnehmer erhielt ein kleines Rezeptbuch, um die neuen Gerichte am heimischen Herd nachkochen zu könne. Fazit: Eine geschmackvolle Veranstaltung für Topfgucker von internationalem Niveau. tr
Bergsträßer Anzeiger
14. Juli 2007
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