
Der Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge hat der Stadtbücherei Zwingenberg 30 Bücher übergeben, um ihren Bestand an Literatur zu jüdischem Leben, Holocaust und Rassismus zu erweitern. Dazu gehören Bilderbücher, Kinder- und Jugendromane sowie Graphic Novels und auch fünf Romane für Erwachsene. Bei der Auswahl der Werke haben wir uns von einer Expertin der Literaturhandlung im Jüdischen Museum Frankfurt beraten lassen.
Für alle Altersklassen sind spannende Bücher dabei: 3-11 Jahre | ab 12 Jahren | ab 14 Jahren | ab 16 Jahren und für Erwachsene
Bücher für Jugendliche ab 12 Jahren
Ich bin ein Stern
von Inge Auerbacher

Inge Auerbacher wächst in einer jüdischen Familie in einem schwäbischen Dorf auf. Als sie sieben ist, wird sie mit ihren Eltern in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie überlebt unter unmenschlichen Bedingungen, während eineinhalb Millionen Kinder im Holocaust umkommen.
Ihr autobiografischer Bericht wurde 1986 in den USA veröffentlicht, dorthin wanderte sie mit ihren Eltern 1946 aus. 1990 wurde ihr Werk ins Deutsche übersetzt. Sie schildert nüchtern und eindringlich ihre Ohnmacht, ihre Ängste und ihre Hungerqualen aus der Perspektive der Siebenjährigen. Sie erwähnt aber auch, wie gemeinsames Spiel das Leben im Lager etwas erträglicher machte. Als Zeitzeugin war sie häufiger zu Gast in Deutschland.
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Mich hat man vergessen – Erinnerungen eines jüdischen Mädchens
von Eva Erben

Eva Erben wächst als Kind jüdischer Eltern in Prag auf. 1941 wird die Familie nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz deportiert. Eva überlebt sowohl die Konzentrationslager als auch den Todesmarsch. Sie wird von tschechischen Bauern liebevoll aufgenommen und gepflegt, kehrt später nach Prag zurück und wandert 1949 nach Israel aus. |
Als Hitler das rosa Kaninchen stahl
von Judith Kerr

Berlin, 1933: Die Nazis stehen kurz vor ihrem entscheidenden Wahlsieg. In letzter Minute reist die neunjährige Jüdin Anna mit ihrer Familie in die Schweiz. Doch vieles von dem, was zu ihrem Alltag gehörte, muss in Berlin bleiben – auch Annas rosa Stoffkaninchen. Und so beginnt für die Familie ein Leben auf der Flucht durch Europa. Auch in der Schweiz lebt es sich nicht sorgenfrei. Sie ziehen weiter nach Paris: neue Schule, neue Sitten und Gewohnheiten und vor allem eine fremde Sprache. Die Flucht führt sie schließlich nach England, wo die Familie ein neues Zuhause findet. |
Warten bis der Frieden kommt
von Judith Kerr

Annas Familie ist nach England geflohen. Als der Luftkrieg über London hereinbricht, wird das Hotel, in dem sie eine notdürftige Unterkunft gefunden haben, zerstört. Die finanzielle Lage wird noch schwieriger, aber das Leben geht weiter – irgendwann wird Frieden sein. |
Friedrich der Große Detektiv
von Philip Kerr

Friedrich wohnt in derselben Straße wie der berühmte Schriftsteller Erich Kästner, und „Emil und die Detektive“ ist sein Lieblingsbuch. Er träumt davon, selbst einmal ein großer Detektiv zu werden, deshalb hilft Friedrich der Berliner Polizei, im Tiergarten verlorene Gegenstände aufzuspüren. Doch die Zeiten sind schwierig, denn es ist das Jahr 1933, und die Nazis werden immer mächtiger. Als die Polizei von Friedrich verlangt, seinen Freund Erich Kästner auszuspionieren, muss Friedrich sich entscheiden, auf welcher Seite er steht. |
Malka Mai
von Mirjam Pressler

1943: Die jüdische Ärztin Hanna Mai lebt mit ihren Töchtern Minna und Malka an der polnisch-ungarischen Grenze. Als die Deutschen auch hier mit Deportationen beginnen, müssen die drei überstürzt fliehen. Sie wollen zu Fuß über die Karpaten, doch Malka wird krank und kann nicht mehr weiter. Schweren Herzens entschließt Hanna sich, das Kind bei Bauern zurückzulassen. Sie versprechen ihr, das Mädchen nachzubringen, sobald es sich erholt hat. Aber es kommt alles anders: Malka wird entdeckt und in ein Ghetto verfrachtet. Dort entwickelt die Kleine ungeahnte Kräfte – bis ihre Mutter schließlich unter großen Gefahren zurückkehrt, um sie zu retten. |
Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen
von Mirjam Pressler

Das Glück kommt selten zu Halinka. Sie ist zwölf, lebt im Heim, hat keine Freundin und will auch keine. Am liebsten ist sie allein in ihrem wunderbaren Versteck auf dem Speicher und schreibt ihre Gedanken auf. Fräulein Urban, die Heimleiterin, bittet alle Mädchen für das Müttergenesungswerk zu sammeln. Halinka schafft es Sammelkönigin werden. Und auch mit dem Besuch bei der geliebte Tante Lou klappt es. |
Das Tagebuch der Anne Frank
von Ari Folman
Graphic Novel
Anne Franks Tagebuch, weltbekannt und geliebt, liegt jetzt in einer völlig neuen Fassung vor: „Das Tagebuch der Anne Frank“: als Graphic Diary, eindrücklich und einfühlsam illustriert von Ari Folman und David Polonsky, ist eine einzigartige Kombination aus dem Originaltext und lebendigen, fiktiven Dialogen. |
Wo ist Anne Frank
von Ari Folman
Graphic Novel
Jetzt spricht Kitty, Anne Franks Freundin: Als Kitty herauszufinden versucht, was mit Anne geschehen ist, nachdem das Tagebuch endet, beginnt eine atemberaubende Spurensuche durch das verheerendste Kapitel der jüngeren Geschichte. Die neue Heldin zeichnet Annes Erinnerungen und Gedanken aus der berührenden Perspektive einer besten Freundin und macht Annes Geschichte so einer neuen Generation zugänglich. In der ergreifend illustrierten Graphic Novel wird Kitty in der Jetzt-Zeit lebendig. |
White Bird – Wie ein Vogel
von R.J. Palacio
Graphic Novel
Saras Kindheit im Frankreich der 1930er-Jahre ist sorglos – bis die Nazis ihr Land besetzen. An einem kalten Tag im April 1943 muss das jüdische Mädchen vor den deutschen Soldaten fliehen und wird von ihren Eltern getrennt. Ihr Mitschüler Julien, den Sara bisher stets wegen seiner Behinderung gehänselt hat, entdeckt sie. Allen Gefahren zum Trotz verstecken er und seine Familie Sara viele Monate lang. Doch die Handlanger der deutschen Besatzer kommen ihnen auf die Spur. Julien überlebt dies nicht. Viele Jahre später wird Sara ihr erstes Kind nach ihm benennen. |
Völlig meschugge?!
von Andreas Steinhöfel
Graphic Novel
Teenager zu sein ist nie einfach. Nicht für Umweltschützerin Charly, nicht für den syrischen Flüchtlingsjungen Hamid und auch nicht für Benny, dessen Opa im Sterben liegt. Zum Abschied gibt der seinem Enkel einen Davidstern, und erst als Benny den öffentlich trägt, wird allen bewusst, dass er Jude ist. Und Hamid ist Moslem! Schlagartig sprudeln aus den Jugendlichen die tradierten Ressentiments der Erwachsenenwelt, aber die drei kämpfen um ihre Freundschaft. |